In
2012 hatte der Zweigverein Werdum/Neuhrlingersiel einstimmig 30 Mitglieder des
aufgelösten Zweigvereins Harlingermarsch/Carolinensiel aufgenommen. Nach einem
Jahr zeigt sich nunmehr, dass die Integration gelungen ist. Äußeres Zeichen war
die einstmmige Wahl von Gerold Ehnts aus Carolinengroden zum 2.
stellvertretenden Vorsitzenden.
Zuvor
hatte Vorsitzender Georg Janssen die Mitglieder, unter ihnen erstmalig eine
Anzahl Carolinensieler, in der „Burggaststätte“ begrüßt. Darüber hinaus galten
seine Grußworte dem Kreisvorsitzenden
Manfred Tannen, dem Geschäftsführer des Kreisverbandes, Heinz-Hermann
Hertz-Kleptow und Gerhard Schröder von der AGARVIS GmbH aus Esens.
Nach
der einstimmigen Genehmigung des von Schriftführer Wilhelm Becker verlesenen
Protokolls fiel der Jahresbericht des Vors. Georg Janssen recht positiv aus. Janssen:
„Wir können auf ein Jahr mit allerlei Veranstaltungen zurückblicken“. Dabei
erinnerte an die gelungene Fahrt zur Firma Krone in Spelle, den Klönabend im
Mai, an den Sommertreff bei Familie Ommen in Groß-Charlottengroden, bei dem
rege diskutiert wurde. Janssen selbstkritisch: „Die Delegiertenversammlungen
werden von uns zukünftig besser besucht werden, das war in 2012 ein Manko.“
Den
Kassenbericht erstattete Wilhelm Becker in bekannter Kürze. Danach verfügt der
Verein über ein solides finanzielles Polster, obwohl die Fertigstellung der
Informations-Platte „Von der Saat bis zur Ernte“ nach seinen Ausführungen
„Richtig Geld gekostet hat“.
Kassenprüfer
Andreas Honigh lobte die übersichtliche Kassenführung und beantragte die
Entlastung des gesamten Vorstands. Dem Antrag wurde von der Versammlung einstimmig
entsprochen.
Für
den ausscheidenden Prüfer Andreas Honigh wurde Hermann Becker aus Carolinensiel
neu gewählt. Bei
den Wahlen zum Vorstand wurde Gerhard Janssen, Gr.-Holum, ebenfalls
einstimmig in seinem Amt als stellv.
Vorsitzender bestätigt.
Vorsitzender
Georg Janssen stellte der Versammlung zwei Varianten zur Umbenennung des
Vereins vor, da sich die Situation durch den Zugang der Mitglieder aus dem Raum
Carolinensiel verändert hat. Janssen: „Ich habe der Versammlung zwei Vorschläge
zu machen. Vorschlag eins lautet „Landwirtschaftlicher Zweigverein
Werdum-Neuharlingersiel-Carolinensiel“, der 2. Vorschlag wird betitelt mit
„Landwirtschaftlicher Zweigverein Harlebucht West“. In der nächstjährigen Hauptversammlung soll
über den neuen Vereinsnamen entschieden werden.
Gerhard
Schröder, Raiffeisen-AGARVIS, berichtete in einem kurzen Referat über die
aktuelle Lage am Getreide- und Düngemittelmarkt. Schröder: „Beim Getreide ist
die Versorgung z. Z. nicht zu reichlich, die
Lagerbestände
werden abgebaut. Zur neuen Ernte lässt sich auf Grund des noch herrschenden
Winters z. Z. noch keine Ertragsaussicht stellen.“ Er empfahl jedoch, falls
noch nicht geschehen, vorhandene
Lagerbestände zu reduzieren. Der
Referent zu den Düngemitteln: „Zur Zeit gibt es keine dramatischen
Entwicklungen, weder nach oben, noch nach unten. Preisliche Veränderungen
finden lediglich seitwärts statt“.
Kreislandvolk-Vorsitzender
Manfred Tannen und der Geschäftsführer des Kreisverbandes, Heinz-Hermann
Hertz-Kleptow, berichteten ausführlich über die aktuelle Situation auf den
Agrarmärkten und über die aktuellen Themen aus der Geschäftsstelle in Wittmund. Tannen,
seit gut einem Jahr im Amt, sprach dabei die politische Veränderung in Niedersachsen an. Er führte aus, das vor den
Landtagswahlen mit allen Landtags-Kandidaten Gespräche geführt worden seien um die Vorstellungen der Parteien
zur künftigen Landwirtschaftspolitik kennen zu lernen. Der
Kreisvorsitzende: „Es gilt das bestehende Netzwerk in die Politik zu bewahren
bzw. weiter auszubauen“. Die zukünftige Vorgehensweise soll dabei in einer
Sitzung aller Kreisverbände Niedersachsens in Hannover abgestimmt werden.
Tannen machte auf die Problematik der Strompreisentwicklung aufmerksam
(EEG-Gesetz) und sprach von einer dramatischen Preisentwicklung auf dem
Schweinemarkt. Tannen: „Die Wirtschaftsergebnisse sind schlecht.“ Tannen
dankte Hermann Becker, Carolinensiel, nochmals für die Durchführung des „Tag
des offenen Hofes“ am 17. Juni „Ihr ward mit Herzblut dabei!“
Als
Vertretung der Landwirte im Landkreis Wittmund prägt der Landwirtschaftliche
Hauptverein das Bild der Landwirtschaft maßgeblich mit. Geschäftsführer
Heinz-Hermann Hertz-Kleptow ließ die
vielfältigen Aktivitäten aus 2012 noch einmal Revue passieren (z. B. Podiumsdiskussion
mit Vertretern des Kirchenkreistages Wittmund, Erntefest Wittmund mit
Schaukochen und Spende des Erlöses an die Wittmunder Tafel, Aufhängen der Erntekrone im Wittmunder Kreishaus,
Vertretung landwirtschaftlicher Interessen im Rahmen des Leitbildprozesses der
IVG in Etzel, Vertretung landw. Interessen in Ausschusssitzungen der Stadt
Wittmund, Unterstützung der Junglandwirte Ostfriesland). Hertz-Kleptow:
„Ein herzlicher Dank gilt Heide Hinrichs
für ihre Landwirtschaftsserien zu verschiedenen Themen im „Anzeiger“, für die
sie ausgezeichnet wurde.
In
diesem Jahr stehen für den LHV wieder wichtige Themen an, über die der
Geschäftsführer ausführlich referierte und zwar u. a.: Landnutzungskonflikte
und Klimawandel, Entwicklung an der Milchquotenbörse – wohin geht die Reise,
Nitratwerte in Ostfriesland – Ursachen und Folgen - Verbringungsverordnung, was
will die EU in Bezug auf die Düngeverordnung, Informationen des Veterinäramtes
JadeWeser, Landw. Sozialversicherung).
Ein
großes Aufgabengebiet für den Landw. Hauptverein besteht nach wie vor in der
Bearbeitung zahlreicher Anträge (allein 298 GAP-Anträge) und Verträge, sowie
diverser Beratungstätigkeiten (Hofübergabe, Vorsorgemöglichkeiten, Leistungen
bei Pflegebedürftigkeit).
Um
auch den zukünftigen Aufgaben gewachsen zu sein, wurden die Beiträge moderat
erhöht, wie Kreislandvolk-Vorsitzender Manfred Tannen betonte.
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